BERICHT HILFSFAHRT # 6

vom 19. – 25.04. waren wir zu unserer 6. Hilfsfahrt in der Ukraine. Dieser Aufenthalt fand als Auftakt zur Realisierung unserer Hilfsprogramme „Mobile Bäckereien“ und „Dach über dem Kopf“ statt. Dank der Hilfe unserer Unterstützer konnten wir persönlich die erste Hausbäckerei in der Stadt Oleksandria, in der Zentralukraine, einrichten. Andrij und seine Frau Valya haben ihre Garage freigeräumt, den Boden neu gefliest, die Wände frisch verputzt und werden mit zwei Backöfen, einem professionellen Teigmischer, Backformen und vielen helfenden Händen künftig ca. 400 Brote am Tag backen, welche dann in die zerstörten Dörfer und in die Frontgebiete im Raum Donezk gehen. Einen Teigmischer haben wir tags zuvor in das Rivne Central Hospital gebracht. Hier werden derzeit über 600 zusätzliche Kranke, meist verwundete Soldaten versorgt, so dass der Teigmischer eine große Unterstützung für das Küchenpersonal darstellt. Zwei weitere finanzierte Backerei – Einheiten sind durch unsere ukrainische Partnerorganisation in den Städten Voznesenk und Snigurivka, beide im Großraum Mykolayiv, eingerichtet worden.

Zusätzlich haben wir vor Ort Baumaterial für Reparaturen an zerstörten Häusern gekauft. Wir besuchten verschiedene Dörfer rund um die Kleinstadt Visokopillya. Diese Orte im Grenzgebiet Cherson, Dnipropetrovsk und Saporischschia wurden nach kurzen und heftigen Gefechten von russischen Soldaten erobert und besetzt, im September dann von den ukrainischen Verteidigern zurückerobert. Viele Menschen sind geflohen, viele Menschen haben die Gefechte und die schreckliche Zeit unter den Besatzern irgendwie überlebt. An solchen Orten kommt keine internationale Hilfe an. In den kleinen Dörfern reparieren wir mit unseren Partnern zunächst die Häuser in denen noch Menschen notdürftig in Schweineställen, Ruinen, Gartenlauben leben. Dann Häuser von Geflüchteten, die wieder zurück in ihr Dorf wollen. Jedes Haus das repariert wird, hat eine eigene tragische Historie, unsere Hilfe hat Namen, Gesichter, hier helfen wir unmittelbar notleidenden Menschen. So werden aus diesen Menschen keine Flüchtlinge und Geflüchtete kehren zurück in ihre Dörfer. Füllen sich die Dörfer wieder mit Leben, wollen wir Kindergärten, Schulen, medizin. Einrichtungen, die christliche Gemeinde vor Ort unterstützen.